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Bild: Velociped

Die Werra fließt mitten durch Deutschland und ist der östliche Quellfluss der Weser. Sie entspringt nahe des Rennsteigs im Herzen des Thüringer Waldes und hat eine Länge von fast exakt 300 Kilometern. In Hann. Münden vereinigt sich die Werra mit der Fulda zur Weser, die von hier ihren Weg zur Nordsee nimmt.

Herkunft des Namens

Im ersten Jahrtausend gab es zwischen der Weser und Werra keine Unterscheidung des Namens und die Werra wurde als eigentlicher Oberlauf der Weser gesehen. Beide Flüsse hatten denselben Namen, der um 775 „Uiserra“ lautete. Über „Viseraha“ wurde zu Beginn des 11. Jahrhunderts „Werraha“. Schließlich entstand die gekürzte Form Werra. Allerdings wurde erst im neuhochdeutschen Sprachgebrauch Werra und Weser eindeutig voneinander getrennt.

Von der Quelle bis zur Mündung

Aus zwei Quellen nimmt die Werra ihren Lauf. Eine erste Quelle der Werra befindet sich nahe Fehrenbach am Südhang des Eselsberges. Weiter östlich liegt eine weitere Quelle, die ebenfalls der Werra zugesprochen wird. Sie befindet sich auf 800 Meter Höhe am Nordwesthang der „Dürren Fichte“. Noch vor dem Verlassen des Thüringer Waldes vereinigen sich die beiden Quellbäche und fließen zunächst nach Südwesten in Richtung Eisfeld. Nur wenige Kilometer von Eisfeld entfernt ändert die Werra ihren Lauf in nordwestliche Richtung. Die lieblichen Höhen der Langen Berge und der Gleichberge sind zunächst die Begleiter auf dem Werra-Radweg. Aber schon von weitem sind die Kuppen der Rhön zu sehen und rechter Hand bleiben die dunklen Höhenzüge des Thüringer Waldes noch lange sichtbar.

Geschichte am Fluss

Bild: Velociped

Etwa auf Höhe von Meiningen beginnt der Mittellauf der Werra. Die Rhön erscheint hier zum Greifen nah, während sich vor den Höhen des Thüringer Waldes ein markanter, einzelner Berg erhebt. Der Dolmar ist ein knapp 800 Meter hoher erloschener Vulkan und stellt ein beliebtes Ausflugsziel dar. Nachdem die Werra bei Vacha erstmals hessisches Gebiet erreicht, beginnt der Unterlauf des Flusses. Sie fließt zunächst in nordöstlicher Richtung und passiert dabei den Säulingswald und das Richelsdorfer Gebirge. Am Nordabfall des Thüringer Waldes streift die Werra das Stadtgebiet von Eisenach. Hier sollten Radtouristen in jedem Fall einen Abstecher machen, denn die Wartburg hoch über der Stadt ist ein Muss auf dieser Reise. Nördlich der Wartburgstadt geht es an den Hängen des Hainich entlang, dessen prächtige Buchenwälder in einem Nationalpark geschützt sind. Im windungsreichen Tal liegen malerische Städtchen wie Treffurt oder Wanfried, für die man sich ein wenig Zeit nehmen sollte. Nachdem Wanfried passiert ist, wird das Tal der Werra deutlich breiter und in der Flussaue um Eschwege befinden sich einige Seen. Einige Kilometer nördlich von Bad Sooden-Allendorf überquert die Werra letztmalig die hessisch-thüringische Grenze. Zwei Burgen, Hanstein in Thüringen und Ludwigstein in Hessen prägen diesen Bereich und der sogenannte „Zweiburgenblick“ ist weithin bekannt und ein beliebtes Fotomotiv. Entlang des Kaufunger Waldes geht es über die Kirschenstadt Witzenhausen bis nach Hann. Münden, wo sich Fulda und Werra zur Weser vereinen.

Problematische Salzgewinnung

Lange Zeit hatte die Werra mit massiven Umweltproblemen durch Salze zu kämpfen. Im 19. Jahrhundert begann in Hessen und Thüringen der Abbau von Salz, der in den 1920er Jahren industriell betrieben wurde. Dabei wurden die nicht benötigten Salze über Abwässer oder durch Auswaschungen der Halden in die Werra geleitet. Nach der Wende wurde der Kalibergbau auf thüringischer Seite eingestellt und die Gewässergüte verbesserte sich. Die Werra ist nach wie vor im oberen Unterlauf durch Salze belastet, allerdings findet man heute deutlich mehr Fischarten in diesem Bereich.

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